Willkommen bei Don Camilo & Peppone

Ein Artikel aus „Unser Havelland“ Ausgabe 203 (2/2023)

Die Altstadt von Nauen hat eine neue Schlemmerfarbe bekommen und sie ist grün-weiß-rot: Monika und Antonino Anzalone haben direkt in der Mittelstraße ihre italienische Osteria „Don Camillo e Peppone“ eröffnet. Ab sofort kann man sich hier mit Stil und viel Herz verwöhnen lassen. Besonders lohnend ist ein neugieriger Blick auf die Tageskarte, die mit einigen ganz besonderen Gerichten aufwartet. Moment, wo kommt denn das „Don Camillo e Peppone“ plötzlich her? An der Stelle, wo die Osteria in der Mittelstraße mitten in Nauens Altstadt aufgemacht hat, war vor kurzem noch eine Bankfiliale zu finden.

Das helle und rustikal eingerichtete Restaurant lädt zum Verweilen ein. Besonders gemütlich wirken die Holzstühle, die alle in einer anderen Farbe gehalten sind. Das „Don Camillo e Peppone“ macht seinem Namen alle Ehre. Überall hängen Fotoaufnahmen aus den bekannten italienischen Filmen mit Fernandel und Gino Cervi. Auf einem Fernseher läuft sogar ein Streifen in Endlosschleife.

Antonino Anzalone (62) stammt aus Sizilien: „Seit 1977 bin ich in Deutschland. Seit 30 Jahren arbeite ich als Koch in der Gastronomie, unseren Familienbetrieb gibt es seit 2001. In Leipzig haben wir das ‚Classico‘ betrieben, in Halle das ‚San Luca‘. Auch in Berlin und in Potsdam haben wir uns engagiert. Zuletzt haben wir das Eiscafé San Remo im Havelpark geführt. Seit 2018 leben wir in Nauen. Das war für uns natürlich eine tolle Gelegenheit, hier direkt in unserer Wohngegend noch einmal ein neues Restaurant zu eröffnen.“

Antonino steht in der Küche, Monika kümmert sich um den Service. Monika Anzalone: „Wir suchen noch sehr dringend nach Service-Personal. Bis wir Unterstützung bekommen, öffnen wir an jedem Tag zunächst von 11:30 bis 15 Uhr und von 17:30 bis 22:00 Uhr. Montag ist Ruhetag. Wir haben schon mitbekommen, dass die Nauener sehr früh essen. Sie fragen uns bereits, warum wir denn um 16 Uhr geschlossen haben. Das möchten wir bald ändern.“

Auf der Speisekarte finden sich nur knapp zwei Dutzend Gerichte. Das ist beabsichtigt, denn alles wird frisch zubereitet. Antonino: „Wir halten uns auch an die authentischen italienischen Rezepte. Meine Carbonara mache ich so etwa immer ohne Sahne nur mit Ei und Guanciale-Speck. Der Speck sorgt für den ganzen Geschmack – und was für einen! Bei mir gibt es auch keine vorgekochten Nudeln. So muss man auf die Pasta etwas warten. Für mich ist es das Schönste, wenn es dem Gast so gut schmeckt, dass er den Teller am Ende mit einem Stück Brot sauber macht.“

Monika Anzalone: „Wir haben zur Nauener Hofweihnacht das erste Mal unsere Tür aufgemacht und ganz spontan Pizza, Glühwein und ein paar Leckereien angeboten. Das wurde uns aus den Händen gerissen, um 20 Uhr waren wir ausverkauft. Fünf Tage später, am 16. Dezember, haben wir das Restaurant eröffnet – aber ganz still und ohne Werbung, damit sich alle Abläufe erst einmal einschleifen können. Das hat bestens funktioniert. Die Nauener sind sehr neugierig und nehmen unser Restaurant gut an. Am Wochenende und abends sind wir oft schon ausgebucht, da lohnt sich eine Reservierung. Unsere Bestseller sind die Tagliatelle mit Lachs, die Pizza Don Camillo, das Zanderfilet und das Saltimbocca alla Romana.“

Antonino möchte gern eine gute, leckere Küche für die ganze Familie anbieten. Pizza, Pasta, Fisch, Fleisch und frische Salate: „Wir arbeiten mit vorgewärmten Tellern und servieren zum Essen gern unseren weißen Don-Camillo- oder den roten Peppone-Wein. Wir möchten, dass sich die Nauener bei uns wohl fühlen. Aber wir beherrschen auch das gehobene Spektrum, das sonst nur in Berlin angeboten wird.“

Hier lohnt sich der Blick auf die Tageskarte, die mit Kreide auf eine Schiefertafel geschrieben direkt zum Gast gebracht wird. Für eine Geschmacksexplosion auf der Zunge sorgt etwa die Ziegenkäserolle im Speckmantel gebraten auf Babyspinat mit Honig oder der butterzart gebratene Oktopus auf Fenchelsalat. Aus der Heimat Nebrodi auf Sizilien stammt der 24 Monate lang gereifte luftgetrocknete Schinken, der auf einer Canaloupe-Melone angerichtet wird. Antonino: „Die Tageskarte schreibe ich jeden Tag neu, um meine Gäste zu überraschen. Und wenn etwas alle ist, dann ist es eben alle.“

Bleibt nach dem Essen – wir empfehlen das butterzarte Rinderfilet vom Grill mit Kartoffeln und Gemüse der Saison – noch ein bisschen Platz im Bauch, so lohnt es sich, bei den Desserts nach etwas ganz Besonderem zu schauen. Neben Tiramisu, Panna Cotta auf Waldbeerensoße und Mousse al cioccolata mit Vanillesoße gibt es nämlich ab und zu auch die „Besoffene Williamsbirne mit Rotweinsoße auf hausgemachter Vanillesoße.“

Quellenangaben: Bild und Text (Carsten Scheibe) „Unser Havelland“ Ausgabe 207 (6/2023).